Die Vier-Tage-Woche mit gleichbleibendem Lohn käme bei deutschen Arbeitnehmern gut an, wie eine aktuelle Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt.
Fast 73% der befragten Vollzeitbeschäftigten sind für eine Arbeitszeitverkürzung, solange der Lohn nicht gekürzt wird, so die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der gewerkschaftsnahen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung. Lediglich 8% würden eine Lohneinbuße akzeptieren, um ihre Arbeitszeit zu reduzieren.
Die Umfrage ergab auch, dass eine Vier-Tage-Woche helfen könnte, zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken. Die meisten Befürworter einer Vier-Tage-Woche nannten als Hauptgrund für ihren Wunsch nach einer verkürzten Arbeitszeit das Bedürfnis nach mehr Zeit für die Familie, für sich selbst, Hobbys und Ehrenamt. Drei von vier Arbeitnehmern gaben an, ihre Arbeitsbelastung reduzieren zu wollen.
Die Mehrheit der Befragten möchte jedoch kürzer bei gleicher Bezahlung arbeiten und glaubt, dass eine Vier-Tage-Woche ihre Arbeitsbelastung reduzieren würde. Diejenigen, die gegen eine Vier-Tage-Woche sind, befürchten, dass sich an den Arbeitsabläufen nichts ändern würde oder dass sie ihre Arbeit in kürzerer Zeit nicht schaffen würden. Andere lehnen es ab, weil sie häufig für Kollegen einspringen müssen oder das Gefühl haben, dass sie bei verkürzten Arbeitszeiten beruflich nicht vorankommen würden.
Die Umfrage zeigt jedoch, dass die große Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten eine Vier-Tage-Woche bei gleichbleibendem Lohn unterstützt. Das WSI (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut) kommentierte die Ergebnisse, dass eine Vier-Tage-Woche bei steigender Produktivität der Arbeitnehmer dazu beitragen könnte, einen Lohnausgleich zu kompensieren. Eine Arbeitszeitverkürzung könnte auch dazu beitragen, Fachkräfte zu gewinnen und die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.
Bild: Foto von Marc Mueller: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-sitzt-vor-dem-computer-380769/