Athen/Madrid/Rom (dpa) – Die Sonne brennt Tag für Tag erbarmungslos: Im Süden Europas leiden die Menschen unter der seit Tagen andauernden Hitze. Selbst nachts fallen die Temperaturen mancherorts nicht unter 30 Grad. Auch im weiter nördlich gelegenen Bulgarien bleibt es heiß. Und die nächste Hitzefront ist schon auf dem Weg. Sie soll im Süden Spaniens und Italiens sowie in Griechenland und dem Westen der Türkei für 40 Grad plus sorgen. Ein Überblick:
Höchste Alarmstufe für Teile Andalusiens
In Spanien stöhnen Einheimische und Touristen gleichermaßen unter der Hitze. Kaum war die zweite offizielle Hitzewelle des diesjährigen Sommers am Donnerstag nach vier Tagen wieder abgeebbt, kündigte der nationale Wetterdienst Aemet eine neue Hitzeperiode an. Zwischen Montag und Mittwoch werde es Temperaturen von 42 bis 44 Grad geben, hieß es. Aemet rief für Teile Andalusiens im Süden Spaniens ab Montag die höchste Alarmstufe aus. Aber auch in anderen Regionen des Landes, zum Beispiel in Madrid, soll die 40-Grad-Marke erreicht oder übertroffen werden.
Aemet warnte, dass die oft von geringer Luftfeuchtigkeit begleitete Hitze das Risiko von Waldbränden «in die Höhe schießen» lasse. Auf der Kanareninsel La Palma kämpfte man am Sonntag gegen ein Feuer, das innerhalb eines einzigen Tages knapp 4700 Hektar zerstört hatte. Das entspricht grob rund 6500 Fußballfeldern. Mehr als 4000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Italien von der einen in die nächste Hitzewelle
Auch Italien leidet unter der Hitze. Für 16 größere Städte rief das Gesundheitsministerium am Sonntag die höchste Alarmstufe für Hitze aus – was bedeutet, dass dort auch für gesunde Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen können. Den aktuellen Daten des Wetterdienstes der Luftwaffe zufolge wurden am Sonntag in der Hauptstadt Rom Höchsttemperaturen von 37 Grad erwartet. Im toskanischen Florenz 38 Grad, in Bologna 39 Grad. In Apulien sowie auf Sardinien und Sizilien könnte in einigen Gegenden erneut die 40-Grad-Marke geknackt werden.
Die neue Hitzewelle «Caronte» löst in Italien allmählich das vorherige Hochdruckgebiet «Cerbero» mit teils noch höheren Temperaturen ab. Für Anfang der kommenden Woche prognostiziert der private Wetterdienst ilmeteo.it für Rom etwa Höchsttemperaturen von 42 Grad. In Teilen Sardiniens und Siziliens kann es möglicherweise noch heißer werden.
Kurze Verschnaufpause in Griechenland
In Griechenland haben am Sonntag Nordwinde eingesetzt und die Temperatur fiel in fast allen Regionen des Ferienlandes auf Werte unter 40 Grad. Noch am Samstag waren unter anderem auf der Ferieninsel Kreta rekordverdächtige Temperaturen von 44,2 Grad gemessen worden.
Ein Ende der Hitzewelle ist jedoch nicht in Sicht. Von Mittwoch an werde es wieder mit der Temperatur aufwärts gehen, sagte eine Meteorologin im staatlichen Rundfunk. Kommendes Wochenende soll es in Athen 44 Grad heiß werden. Wegen der extremen Trockenheit und der Winde sei die Waldbrandgefahr sehr hoch, warnte der Zivilschutz.
Warnung vor Wald- und Flächenbränden in Bulgarien
In Bulagrien gab es am Wochenende kurze Entspannung – die Temperaturen stiegen kaum über 40 Grad Celsius. In der Hauptstadt Sofia waren es 34 Grad. Glühende Hitze wird das Balkanland Meteorologen zufolge jedoch ab Montag wieder fest im Griff halten. Die 40-Grad-Marke soll dann geknackt werden – etwa in der Donaustadt Russe und in Sandanski nahe der griechischen Grenze. Der beunruhigende Trend für die kommenden zwei Wochen sei, dass die extreme Hitze kaum nachlassen werde, hieß es. Schon jetzt warnt die Feuerwehr vor Wald- und Flächenbränden.
Türkischer Wetterdienst mahnt zu besonderer Vorsicht
In der Türkei warnte der Wetterdienst vor extremer Hitze in den kommenden Tagen. In der Urlaubsregion Antalya würden etwa Temperaturen von mehr als 40 Grad erwartet. Auch in den im Februar von Erdbeben zerstörten Regionen in der Südtürkei bleibt es extrem heiß. Der Wetterdienst mahnte vor allem ältere Menschen und Kinder, zwischen 11 und 16 Uhr besonders vorsichtig zu sein.
In der Millionenmetropole Istanbul schrumpfen derweil die Wasservorräte. Die Speicherseen der Stadt seien nur noch zu 41 Prozent gefüllt, teilte die zuständige Behörde mit. Das sei der niedrigste Stand um diese Jahreszeit seit neun Jahren.