FDP-Mitgliedervotum: Knappe Mehrheit zur Fortführung der Ampel-Koalition

VonMyriam Nollte

1. Januar 2024

Bei der kürzlich durchgeführten Mitgliederbefragung der FDP hat sich eine knappe Mehrheit von 52,24 Prozent für den Verbleib in der Ampel-Koalition ausgesprochen. Dem gegenüber standen 47,76 Prozent der Stimmen, die für ein Ende des Bündnisses plädierten. Von den insgesamt rund 72.100 Mitgliedern beteiligten sich 26.058 an der Umfrage, was einer Beteiligung von 39,54 Prozent entspricht.

Stimme der Parteiführung

FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner betrachtet das Ergebnis als Bestätigung für einen weiterhin liberal geprägten Regierungskurs. Er interpretiert das Abstimmungsergebnis als „Ausdruck der Verantwortung für Deutschland“. Auch andere Parteimitglieder, wie Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Justizminister Marco Buschmann, sehen in dem Votum eine Aufforderung zur Fortführung der Verantwortungsübernahme und zur Prägung einer klaren liberalen Handschrift in der Regierungspolitik.

Innerparteiliche Kritik bleibt bestehen

Trotz des Ausgangs des Votums besteht weiterhin Kritik innerhalb der Partei. Matthias Nölke, einer der Initiatoren der Mitgliederbefragung, weist auf die deutliche Unzufriedenheit in der Partei hin und fordert eine Berücksichtigung dieses Aspekts in der zukünftigen Regierungspolitik.

CSU fordert Neuwahlen

Die CSU interpretiert das knappe Ergebnis als Zeichen einer tiefen Krise der Bundesregierung und sieht die FDP als „völlig zerrissen“ an. CSU-Generalsekretär Martin Huber plädiert daher für Neuwahlen.

Herausforderungen der Koalition

Die Regierungsarbeit der Ampel-Koalition wird auch in Zukunft von diversen Herausforderungen geprägt sein. Dazu gehören unter anderem die anstehende Debatte zum Haushalt nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sowie die fortwährenden Diskussionen zum Thema Migration.

Bundeskanzler Scholz zu Koalitionsdebatten

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich in seiner Neujahrsansprache kritisch über die jüngsten Debatten innerhalb der Koalition, betonte jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit von Kompromissen in einer funktionierenden Demokratie.

Quellen: Mit Material der dpa.

Advertisement