Hamburg nimmt Vorreiterrolle ein: Bezahlkarte für Asylsuchende eingeführt

VonNora Maliqi

15. Februar 2024

Hamburg setzt neue Maßstäbe und führt Bezahlkarten für Asylsuchende ein. Diese Maßnahme, die seit Donnerstag in den Erstaufnahmeeinrichtungen umgesetzt wird, zielt darauf ab, neu ankommenden Geflüchteten, die Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben, einen effizienteren Zugang zu finanziellen Mitteln zu ermöglichen.

Vorteile für Empfänger und Verwaltung

Jeder erwachsene Asylsuchende erhält monatlich 185 Euro auf diese Prepaid-Karte gutgeschrieben, um alltägliche Ausgaben zu decken. Zusätzlich werden Leistungen für Kinder auf der Karte eines Elternteils vermerkt. Die Karte, genannt „SocialCard“, ermöglicht nicht nur Einkäufe in Geschäften, die Kartenzahlung akzeptieren, sondern auch Barabhebungen von bis zu 50 Euro monatlich plus 10 Euro pro Kind an Geldautomaten.

Ein wesentlicher Aspekt der Karte ist ihre Beschränkung auf Inlandsnutzung, wobei sie weder im Ausland noch im Online-Handel einsetzbar ist. Dies dient sowohl dem Schutz der Empfänger als auch der Vermeidung von Missbrauch. Für die Leistungsempfänger bedeutet dies eine erhebliche Erleichterung, da sie nicht mehr persönlich zu Behörden oder Kassenstellen gehen müssen. Gleichzeitig entlastet dies auch die lokalen Zahlstellen.

Pilotprojekt als Vorbild für andere Bundesländer

Interessanterweise sind bereits in mehreren Bundesländern ähnliche Pilotprojekte auf kommunaler Ebene in Betrieb. 14 von 16 Bundesländern, einschließlich Hamburg, haben sich Ende Januar auf ein gemeinsames Vergabeverfahren für die Einführung einer solchen Bezahlkarte geeinigt. Die Erfahrungen aus dem Hamburger Pilotprojekt sollen dabei als Grundlage für die bundesweite Umsetzung bis zum Sommer dienen.

Das Hauptziel dieser Initiative ist es, zu verhindern, dass Flüchtlinge Geld an Schlepper oder ins Ausland überweisen. Dies unterstreicht den Mehrwert der Karte in Bezug auf Sicherheit und Effizienz bei der Bereitstellung von Leistungen.

Quellen: Mit Material der dpa.

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