Kampfpanzer 70: Warum der deutsch-amerikanische Superpanzer scheiterte

[Kpz 70 / Archivbild (cropped) / Von US Army - R.P.Hunnicutt., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3591088]

Der Kampfpanzer 70 (KPz 70) war mit einer 152-mm-Kanone XM150E5 ausgestattet, die sowohl konventionelle Munition als auch Lenkflugkörper verschießen konnte. Der deutsche Prototyp wurde von einem 1.500 PS starken MTU-Motor, was ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 72 km/h ermöglichte. Das Fahrzeug wog je nach Modell zwischen 46 und 50,4 Tonnen und verfügte über eine hydropneumatische Federung mit 60 cm Verstellweg. [Kpz 70 / Archivbild (cropped) / Von US Army – R.P.Hunnicutt., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3591088]

[Innenansicht / Archivbild (cropped) Von US Army - R.P.Hunnicutt. Abrams, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3595194]

Der KPz 70 – in den USA übrigens als „MBT-70“ bezeichnet – war für eine dreiköpfige Besatzung konzipiert: Fahrer, Kommandant und Richtschütze. Insgesamt wurden 14 Prototypen gebaut, je sieben in Deutschland und den USA. Die Entwicklungskosten beliefen sich auf etwa 720 bis 830 Millionen D-Mark (etwa 368 bis 424 Millionen Euro). [Innenansicht / Archivbild (cropped) Von US Army – R.P.Hunnicutt. Abrams, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3595194]

[Kpz 70 / Archivbild (cropped) / By Steinbeisser, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12881816]

In Deutschland waren Unternehmen wie Krauss-Maffei, Wegmann und MTU an der Entwicklung beteiligt. Die USA arbeiteten mit Firmen wie General Motors und Teledyne Continental Motors zusammen. Die ursprünglich geplanten Kosten wurden deutlich überschritten, was letztlich zur Einstellung des Projekts beitrug. [Kpz 70 / Archivbild (cropped) / By Steinbeisser, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12881816]

[Raketenabschuss / Archivbild (cropped) / Von US Army - R.P.Hunnicutt., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3595475]

Ein bemerkenswertes Merkmal des KPz 70 war seine Fähigkeit, die Bodenfreiheit anzupassen. Dank der hydropneumatischen Federung konnte der Panzer seine Silhouette auf bis zu 1,99 Meter absenken, was taktische Vorteile bot. Diese Funktion war jedoch nur bei niedrigen Geschwindigkeiten nutzbar. [Raketenabschuss / Archivbild (cropped) / Von US Army – R.P.Hunnicutt., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3595475]

[Geschützturm / Archivbild (cropped) / Von US Army - R.P.Hunnicutt., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3595210]

Der KPz 70 vereinte viele neue Systeme – vom automatisch ladenden Geschütz bis zur anpassbaren Federung. Diese Technik verursachte jedoch zahlreiche Probleme im Testbetrieb. Die Wartung erwies sich als aufwendig, und viele Komponenten galten als noch nicht serienreif. Die geplante Kostenobergrenze wurde dadurch mehrfach überschritten. [Geschützturm / Archivbild (cropped) / Von US Army – R.P.Hunnicutt., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3595210]

[MBT-70 Main Battle Tank, by Marc Palumbo, Archivbild (cropped) / CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22733666]

Unterschiedliche militärische Vorstellungen belasteten die Zusammenarbeit. Die US-Armee setzte auf eine Kanone mit Raketenfunktion, während Deutschland eine klassische Lösung bevorzugte. Auch bei der Innenraumaufteilung und der Elektronik gingen die Meinungen auseinander. Die wachsenden Differenzen führten schließlich zum deutschen Ausstieg aus dem Projekt im Jahr 1969. Es wurden nur 14 Prototypen produziert, der Panzer ging nie in Serie. [MBT-70 Main Battle Tank, by Marc Palumbo, Archivbild (cropped) / CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22733666]

[MBT-70 / Archivbild (cropped) / Von Mark Pellegrini, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2783795]

Nach dem Abbruch des KPz-70-Programms entwickelten beide Länder jeweils eigene Kampfpanzer. In Deutschland entstand der Leopard 2, in den USA der M1 Abrams. Beide Modelle verzichteten auf viele der komplexen Neuerungen und gingen später erfolgreich in Serie. Das KPz-70-Projekt blieb ein technisches Experiment ohne Nachfolger. Einige Exemplar sind heute in Museen ausgestellt, eines davon im Deutschen Panzermuseum in Munster. [MBT-70 / Archivbild (cropped) / Von Mark Pellegrini, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2783795]

Kampfpanzer 70: Warum der deutsch-amerikanische Superpanzer scheiterte

ByLukas Richter

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