Klima-Aktivistin Luisa Neubauer: „95 Prozent der Hasskommentare stammen von Männern“

VonLukas Richter

7. Juni 2024
// Luisa Neubauer / Archivbild (cropped) / by Stefan-Mueller-climate/ CC BY 2.0. https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Klima-Aktivistin Luisa Neubauer berichtet, dass sie regelmäßig Ziel von Hass und Beleidigungen wird. „95 Prozent der Hasskommentare stammen von Männern“, sagte die 28-Jährige dem „Stern“. Sie lese viele Diskussionen darüber, was eine Frau sein dürfe. „Aber ich verbringe meine Tage nicht damit, darüber nachzudenken, ob ich das darf. Ich mache es.“ Neubauer betonte, dass sie versuche, Hass von Kritik zu trennen. Bei öffentlichen Veranstaltungen benötige sie inzwischen Personenschutz.

Die Aktivistin erwähnte auch, dass ihr persönliches Verhältnis zu Greta Thunberg heutzutage „komplizierter als früher“ sei. Es sei wichtig gewesen, nach dem 7. Oktober Solidarität mit den Juden auf der ganzen Welt sowie mit den Geiseln und Familienangehörigen zu bekunden, sagte sie dem „Stern“. Thunberg hatte zuletzt wiederholt einseitig Partei für Palästina ergriffen.

Neubauer zeigte sich in dem Gespräch mit dem „Stern“ trotz Herausforderungen weiterhin entschlossen. Auf die Frage, ob sie resigniert habe, verwies sie auf Umfragen, die ein ungebrochen hohes Klimabewusstsein zeigen. Die klare Mehrheit in Deutschland fordere, dass die Klimaziele eingehalten und die Wirtschaft ökologisch umgebaut werde. „Wir sind eine Klimabewegung, kein Fußballverein. Wir sind gerade dann gebraucht, wenn es nicht gut läuft. Eine Klimabewegung gibt es nicht zum Selbstzweck,“ erklärte Neubauer.

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