"Lost Places": Zehn verlassene Orte weltweit – und was heute noch von ihnen zu sehen ist

Poveglia liegt in der Lagune von Venedig und diente über Jahrhunderte als Quarantänestation für Pestkranke. Später wurde hier ein Krankenhaus eingerichtet, das bis 1968 in Betrieb war. Zehntausende Menschen sollen auf der Insel gestorben sein. Wegen ihres Rufs als „Insel der Toten“ ist Poveglia heute offiziell gesperrt. Nur wenige Boote wagen sich noch in ihre Nähe. Für viele gilt sie als einer der unheimlichsten Orte Europas. // Foto: Nahaufnahme des verlassenen Krankenhauses auf der Insel Poveglia in der Lagune von Venedig / cropped / By Chris 73 / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7382944

Das Monte Palace Hotel wurde 1989 auf der Azoreninsel São Miguel eröffnet, direkt am Aussichtspunkt Vista do Rei mit Blick auf die Kraterseen von Sete Cidades. Präsidentensuite, Nachtclub, Einkaufspassage und fünf Sterne sollten internationalen Tourismus anziehen. Doch über 200 Nebeltage im Jahr, fehlende Infrastruktur und ein überdimensioniertes Konzept ließen den Erfolg ausbleiben. Schon 1990, trotz der Auszeichnung als „Hotel des Jahres“, wurde es geschlossen. Heute zieht die Ruine Fotografen und Neugierige aus aller Welt an. // Foto: Verfallene Treppe im Inneren des Monte Palace Hotels auf São Miguel, Azoren / cropped / Enric Rubio Ros from Terrassa, Spain, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Pripyat wurde 1970 im Norden der heutigen Ukraine als Wohnort für die Mitarbeitenden des nahegelegenen Kernkraftwerks Tschernobyl gegründet. Die Stadt lag nur drei Kilometer vom Reaktor entfernt und galt als Modellstadt der Sowjetunion. Am 26. April 1986 ereignete sich dort die bis heute schwerste Nuklearkatastrophe der Geschichte. Pripyat wurde evakuiert und blieb seither unbewohnt. Wohnungen, Schulen und ein nie eröffneter Freizeitpark sind bis heute erhalten und Teil der Sperrzone. // Foto: Verlassenes Riesenrad in Pripyat / cropped / Justin Stahlman from Montréal, Canada, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Vor der Küste von Nagasaki liegt Hashima, eine künstlich erweiterte Insel, die einst zu den am dichtesten besiedelten Orten der Welt zählte. Über 5.000 Menschen lebten hier, umgeben von Beton, mitten im Meer. Der Grund: Kohleabbau. Als Japan in den 1960er-Jahren auf Erdöl umstieg, verlor die Mine ihre wirtschaftliche Bedeutung. 1974 wurde sie geschlossen, die Insel vollständig aufgegeben. Heute ist Hashima verlassen, UNESCO-Welterbe und bekannt aus dem James-Bond-Film Skyfall. // Foto: Hashima Island, Japan / cropped / Image by Jordy Meow from Pixabay

Bodie liegt im Osten Kaliforniens nahe der Grenze zu Nevada und war ab den 1870er-Jahren eine der berüchtigtsten Boomtowns des Goldrauschs. Zeitweise lebten hier über 8.000 Menschen, es gab Saloons, Banken, ein Gefängnis und bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine eigene Stromversorgung. Mit dem Niedergang des Bergbaus wurde Bodie schrittweise aufgegeben. Heute ist sie ein State Historic Park und gilt als eine der authentischsten Geisterstädte der USA. // Foto: Bodie – Kalifornien / cropped / Image by Michael Bußmann from Pixabay

Mitten in der Namib-Wüste liegt Kolmannskuppe, einst eine der reichsten Städte Afrikas. Anfang des 20. Jahrhunderts zogen deutsche Siedler hierher, angelockt vom Diamantenfieber. Es gab ein Krankenhaus mit Röntgengerät, eine Eisfabrik, ein Kasino – und sogar die erste Straßenbahn Afrikas. Doch als größere Diamantvorkommen weiter südlich entdeckt wurden, begann der Niedergang. In den 1950er-Jahren war Kolmannskuppe endgültig verlassen. Heute füllen Sanddünen die leerstehenden Villen, Fensterrahmen blicken gespenstisch ins Nichts. Die Geisterstadt ist eine surreale Mischung aus Luxus und Vergänglichkeit. // Foto: Kohlmannskuppe / cropped / Jo Wiggijo auf Pixabay

Auf der chinesischen Insel Shengshan, etwa 60 Kilometer östlich von Shanghai, liegt das verlassene Fischerdorf Houtouwan. In den 1980er-Jahren lebten hier rund 2.000 Menschen, doch Überfischung, fehlende Infrastruktur und Abwanderung in die Städte führten zur Aufgabe des Dorfes. Heute hat die Natur übernommen: Efeu und andere Kletterpflanzen überwuchern Dächer, Fassaden und ganze Häuser. Die grüne Stille verleiht dem Ort eine märchenhafte Atmosphäre: Als hätte der Wald Houtouwan sanft verschluckt. // Foto: Houtouwan – Verlassenes Fischerdorf auf der Insel Shengshan / cropped / Milkomède, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Tief in der Arktis, auf der Insel Spitzbergen, liegt Pyramiden – eine ehemalige sowjetische Bergarbeitersiedlung. In den 1950er- bis 1980er-Jahren lebten hier über 1.000 Menschen in einer Art Musterstadt: mit Sporthalle, Schwimmbad, Kulturpalast und der nördlichsten Lenin-Statue der Welt. Doch mit dem Ende der Sowjetunion kam auch das Aus für Pyramiden. Seit 1998 ist die Stadt verlassen, konserviert durch die Kälte. Heute gleicht sie einem surrealen Freiluftmuseum, in dem alles wirkt, als wäre die Zeit eingefroren. // Foto: Verlassenes Gebäude der sowjetischen Siedlung Pyramiden / cropped / Bild von Decokon auf Pixabay

Das Eastern State Penitentiary in Philadelphia war bei seiner Eröffnung 1829 ein architektonisches und soziales Experiment: Einzelhaft, Isolation und Stille sollten zur Läuterung der Häftlinge beitragen. Der Bau war revolutionär und berüchtigt. Unter den Insassen: Al Capone. Doch die Methoden galten bald als unmenschlich. 1971 wurde das Gefängnis geschlossen, seither verfällt es langsam. Die langen, leerstehenden Gänge, rostigen Türen und Zellen voller Staub machen es heute zu einem der unheimlichsten Orte Nordamerikas. // Foto: Verfallener Zellentrakt des Eastern State Penitentiary / cropped / Adam Jones, Ph.D., CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Craco liegt malerisch auf einem Hügel in der süditalienischen Region Basilikata und blickt auf eine Geschichte bis ins 8. Jahrhundert zurück. Über Jahrhunderte war es ein lebendiges Dorf mit Kirchen, Palazzi und engen Gassen. Doch Erdrutsche, Erdbeben und Überschwemmungen machten Craco unbewohnbar. In den 1960er-Jahren wurden die letzten Bewohner evakuiert. Heute steht die mittelalterliche Struktur wie eingefroren in der Zeit und diente als Kulisse für Filme wie Die Passion Christi. // Foto: Verfallene Häuser und Mauern der Geisterstadt Craco / cropped / Bild von Mele Coronato auf Pixabay

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ByNora Maliqi

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