Der ehemalige US-Armee-Kommandeur Ben Hodges warnt, dass Wladimir Putins Macht ins Wanken geraten könnte, wenn seine unterstützenden Oligarchen durch finanzielle Verluste die Geduld verlieren. Im Interview mit „The Sun“ erklärte Hodges, dass die seit 2022 verhängten Sanktionen der EU und Großbritanniens gegen russische Eliten massiven Druck auf Putins engsten Kreis ausüben.
Sanktionen setzen Putins Unterstützer unter Druck
Die Sanktionen schränken die Bewegungsfreiheit ein und blockieren die Vermögenswerte vieler Oligarchen, die als Putins wichtigste Stützen gelten. Diese Maßnahmen beeinträchtigen die internationalen Geschäftsbeziehungen der Betroffenen erheblich. Hodges sieht hierin eine mögliche Bedrohung für Putins Macht.
„Irgendwann haben die Oligarchen, der innere Kreis, genug von all den Beschränkungen, die ihnen auferlegt werden, auch was ihr Vermögen angeht“, sagte er im Gespräch mit „The Sun“. „Irgendwann werden sie sagen: ‚Ich kann nicht mehr zu meiner Geliebten an die Adria fahren. Ich kann meine Kinder nicht mehr in London oder Stanford zur Schule schicken‘. Dann wird möglicherweise etwas passieren.”
Westliche Strategie zielt auf Isolation Russlands
Hodges betont die Bedeutung der westlichen Strategie, Russland diplomatisch, wirtschaftlich und politisch zu isolieren. „Wir müssen Russland diplomatisch, wirtschaftlich, politisch und militärisch vom Rest der Welt isolieren. Und dann müssen wir sie jedes Mal bestrafen, wenn sie etwas tun“, forderte er.
Der Westen müsse den Druck auf Putin und seine einflussreichen Unterstützer aufrechterhalten, um die russische Kriegsführung gegen die Ukraine weiter zu schwächen. Das Ziel sei klar: „Die Niederlage Russlands muss unser strategisches Ziel sein, das bedeutet, dass wir alles Notwendige tun werden, um es zu erreichen“, so Hodges zur „Sun“.
Mögliche Unruhen in der Bevölkerung
Neben der Gefahr durch die Oligarchen sieht Hodges auch die Möglichkeit, dass sich die russische Bevölkerung gegen den Präsidenten wendet. Bisher blieben größere Proteste in Russland aus, doch Hodges erwartet, dass sich dies ändern könnte.
„Das russische Volk muss entscheiden, wann es genug hat“, erklärte er. „Man sieht in Russland keine Proteste auf der Straße wie in Minsk in Belarus oder in der iranischen Hauptstadt Teheran. Das sieht man in Russland nicht. Aber ich denke, irgendwann wird sich das ändern. Ich weiß nicht, wann sie endlich so weit sind.”