Nachdem Russland mit einem beispiellosen Luftangriff auf die Ukraine, der viele Todesopfer forderte, weltweit Aufsehen erregte, warnen US-Experten vor anhaltenden und intensiven Angriffen. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) veröffentlichte am Freitagabend einen Bericht, in dem die Absicht Russlands deutlich wird, die Ukraine weiterhin massiv anzugreifen. Ziel dieser Angriffe sei es, die Moral der ukrainischen Bevölkerung zu untergraben und die Kriegsanstrengungen des Landes gegen Russland zu schwächen.
Russlands Kapazitätsgrenzen
Die Experten des ISW weisen jedoch darauf hin, dass Russland, fast zwei Jahre nach Beginn des Angriffskrieges, wahrscheinlich nicht in der Lage ist, regelmäßig und in großem Umfang Raketenangriffe durchzuführen. Die Grenzen liegen dabei in den russischen Reserven und Produktionskapazitäten. Stattdessen könnte Russland verstärkt auf den Einsatz von Drohnen setzen.
Schwerster Angriff seit Kriegsbeginn
Am Freitag startete Russland den bislang schwersten Angriff seit Beginn des Krieges. Laut offiziellen Angaben der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurden dabei fast 160 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen verschiedener Typen eingesetzt. Dieser Angriff forderte mehr als 30 Menschenleben und verletzte rund 160 Personen. Die ukrainische Führung verurteilte diese Handlungen als Terror gegen die Zivilbevölkerung, insbesondere im Hinblick auf das bevorstehende Neujahrsfest.
Langfristige Angriffsvorbereitungen
Die russischen Streitkräfte hatten sich laut ISW-Bericht durch monatelange Vorbereitungen auf diesen verheerenden Angriff vorbereitet. Sie experimentierten mit verschiedenen Kombinationen von Drohnen und Raketen, um Schwachstellen im ukrainischen Luftverteidigungssystem zu identifizieren.
Jüngste Drohnenangriffe in der Nacht
Die Ukraine meldete unterdessen, dass in der Nacht erneut Drohnenangriffe stattgefunden haben. In den Regionen Cherson und Mykolajiw wurden drei unbemannte Flugkörper abgewehrt. Insgesamt konnte die ukrainische Luftverteidigung von zehn russischen Drohnen fünf abschießen.
Quellen: Mit Material der dpa.