Der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses mahnte eine stärkere gesellschaftliche Anpassung an das neue sicherheitspolitische Umfeld mit Russlands Krieg gegen die Ukraine an.
Bei einer zweitägigen Sitzung des Militärausschusses machte Admiral Rob Bauer deutlich, dass die Verantwortung für die Freiheit nicht allein bei Menschen in Uniform liegen dürfe. Um sowohl die gemeinsame Verteidigung zu stärken als auch die Ukraine in ihrem Kampf um ihre Existenz zu unterstützen, sei ein umfassender gesellschaftlicher Ansatz erforderlich.
«Wir brauchen öffentliche und private Akteure, die ihre Denkweise gegenüber einer Zeit ändern, in der alles planbar, vorhersehbar, kontrollierbar und auf Effizienz ausgerichtet war», erklärte Bauer. Nun lebe man in einer Zeit, in der jederzeit alles passieren könne und in der man mit dem Unerwarteten rechnen müsse.
Dafür sei auch die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor wichtig. Zum russischen Krieg gegen die Ukraine äußerte Bauer, dass es in diesem Konflikt nie um eine echte Sicherheitsbedrohung für Russland ging, sondern vielmehr um die Furcht der russischen Führung vor der Demokratie, die mächtiger sei als jede physische Waffe auf der Erde.
(mit Material der dpa)