Ukraine-News: Neue Waffengattung: Putin setzt voll auf Drohnen

Shahed-Drohne / computergeneriertes Bild zu Illustration / Von Anelo / stock.adobe.com

Weil sich der Luftkrieg so rasch wandele, brauche Russland auch eine bessere Flugabwehr, sagte Putin. Nötig sei ein universelles System, das in jeder Lage angreifende Flugobjekte jeder Art effektiv vernichten könne. Die russische Armee verfügt über ein großes Arsenal an Flugabwehrsystemen. Dabei ist die Front gut gesichert, doch im Hinterland ist die Abwehr dünner gestaffelt. Ukrainische Langstreckendrohnen haben immer wieder Militär- und Industrieanlagen weit hinter der Front getroffen.// Shahed-Drohne / computergeneriertes Bild zu Illustration / Von Anelo / stock.adobe.com

3D-Grafik einer Shahed-Drohne / Archivbild / Shahed 136 rendering by Idmental is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/

Die Einrichtung einer neuen Waffengattung in der russischen Armee belegt die wachsende Bedeutung unbemannter Waffensysteme in diesem Krieg. Die Ukraine war diesen Schritt bereits im Juni 2024 gegangen. Ihre Drohnenbrigaden setzen verschiedene Flugdrohnen ein und entwickeln sie in Zusammenarbeit mit der Industrie weiter. Es geht aber auch um Seedrohnen, also bewaffnete ferngesteuerte Boote, Kampf- oder Minenräumroboter. Drohnenpiloten sind aber auch in anderen Truppenteilen im Einsatz. // 3D-Grafik einer Shahed-Drohne / Archivbild / „Shahed 136 rendering“ by Idmental is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/

[Donezk / by Nationalpolizei der Ukraine / Archivbild (cropped) / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Russische Kampfdrohnen griffen auch in dieser Nacht wieder Ziele in der Ukraine an. Im Osten des seit mehr als drei Jahren von Moskau mit Krieg überzogenen Landes herrschte Luftalarm. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe bombardierten russische Kampfflugzeuge mit Gleitbomben die Gebiete Sumy und Donezk. Angaben zu Treffern und Schäden wurden bislang nicht gemacht.(dpa) // [Donezk / by Nationalpolizei der Ukraine / Archivbild (cropped) / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

[Foto: Armyinform (cropped) / Archivbild / CC BY 4.0. / creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Die ukrainische Armee kann nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj die russische Offensive im nordöstlichen Gebiet Sumy abblocken. «Unsere Einheiten im Gebiet Sumy drängen die Besatzer allmählich zurück», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Er stützte sich dabei nach eigenen Angaben auf einen Bericht von Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj zur Lage. Details nannte er nicht, auch gab es keine unabhängige Bestätigung für seine Angaben. Den Landkarten ukrainischer Militärblogger zufolge sind die russischen Truppen weiter in der Vorwärtsbewegung. (dpa) [Foto: Armyinform (cropped) / Archivbild / CC BY 4.0. / creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

[By NASA Headquarters / NASA/Bill Ingalls / Archivbild (cropped), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=137252198]

Die von Putin geleitete Beratung über künftige Rüstungsprojekte fand statt, auch wenn in Russland am Donnerstag Nationalfeiertag war. Dazu gratulierten erstmals seit Jahren wieder die USA. Außenminister Marco Rubio schickte einen Glückwunsch, mahnte aber auch Friedensbemühungen an. Der Kreml wertete das Schreiben als Zeichen, dass die Administration von US-Präsident Donald Trump Probleme im Verhältnis lösen wolle. Die Ukraine kritisierte das. (dpa) // [By NASA Headquarters / NASA/Bill Ingalls / Archivbild (cropped), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=137252198]

[Archivbild (cropped) / By U.S. Secretary of Defense - CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=133714404]

Selenskyj dankte in seiner Videobotschaft noch einmal für den Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag. «Deutschland ist ein Vorreiter bei der Unterstützung. Wir wissen es zu schätzen, dass Deutschland das, was es verspricht, auch hält», sagte der Präsident. Bei dem Besuch hatten beide Seiten ihre Abmachungen vertieft, gemeinsam Waffen mit hoher Reichweite zu produzieren, darunter Raketen, Marschflugkörper und Kampfdrohnen. (dpa) // [Archivbild (cropped) / By U.S. Secretary of Defense – CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=133714404]

[Symbolbild / Foto: Armyinform (cropped) / CC BY 4.0. / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

Drohnen aus der Ukraine haben in der Nacht zum 12. Juni den Rezonit-Technopark in der Oblast Moskau angegriffen, wie der ukrainische Generalstab auf Facebook mitteilte. Das Ziel der Operation sei gewesen, „Russlands Fähigkeit zur Produktion von Hochtechnologie-Waffen zu verringern“. In der Anlage in Zubowo werden Leiterplatten und Elektronik für das russische Militär gefertigt. // [Symbolbild / Foto: Armyinform (cropped) / CC BY 4.0. / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/]

// Russisches Verteidigungsministerium in Moskau / Archivbild / by Vladimir Menkov is licensed under CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Laut Kiew Independent werden die Folgen des Angriffs derzeit überprüft. Das russische Verteidigungsministerium erklärte demnach, 52 ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben, darunter drei in der Oblast Moskau. Eine offizielle Bestätigung für den Einschlag im Technopark liegt aus Moskau bislang nicht vor. Die Ukraine setzt zunehmend auf Langstreckendrohnen zur Störung russischer Militärstrukturen. // Russisches Verteidigungsministerium in Moskau / Archivbild / by Vladimir Menkov is licensed under CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

[Archivbild (cropped) /By Dr. Frank Gaeth - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=140983571]

Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Militärhilfe für die Ukraine weiter ausbauen. Bei der Ankunft zu Gesprächen mit der Regierung in Kiew verurteilte der SPD-Politiker die verstärkten russischen Luftangriffe auf das Land, die «außerordentlich heftig und bedrohlich mit der großen Zahl von Marschflugkörpern und Drohnenangriffen» seien. (dpa) // [Archivbild (cropped) /By Dr. Frank Gaeth – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=140983571]

Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / by President Of Ukraine is licensend under CC BY 4.0.

Russlands Expansionsgelüste beschränkten sich nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj längst nicht auf den Süden und Osten der Ukraine. «Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien», sagte Selenskyj auf einem Gipfel von Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa. Der Kreml wolle in der Region Chaos säen, um Europa insgesamt zu schwächen. // Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / by President Of Ukraine is licensend under CC BY 4.0.

//Wolodymyr Selenskyj / Archivbild (cropped) / by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

Pete Hegseth by Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/?ref=openverse

Die USA wollen die Militärhilfe für die Ukraine einschränken: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat nach einem Bericht der Tagesschau zufolge angekündigt, dass der Posten im kommenden US-Verteidigungshaushalt verringert werden soll. Die Regierung habe inzwischen eine veränderte Einschätzung des Konflikts, so Hegseth. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 haben die USA mehr als 66 Milliarden Dollar (rund 58 Milliarden Euro) an Unterstützung geleistet. Die geplanten Kürzungen könnten dazu führen, dass Kiew künftig weniger Luftabwehrsysteme erhält. // Pete Hegseth“ by Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/?ref=openverse

// Zerstörtes Wohnhaus in Charkiw / Archibild (cropped) / by Media Center Ukraine

Erneut hat es bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine in der Nacht Tote und Dutzende Verletzte gegeben. In der ostukrainischen Stadt Charkiw wurden Medienberichten zufolge bei einem heftigen Drohnenangriff mindestens zwei Menschen getötet, mehr als 50 Menschen wurden verletzt. Die Attacke folgt auf eine Reihe massiver Luftangriffe der vergangenen Tage. Vor diesem Hintergrund treibt die EU neue Sanktionen gegen Russlands Ölsektor voran. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die westlichen Industrieländer dabei auf, ihre Preisobergrenze für russisches Öl zu halbieren. // Zerstörtes Wohnhaus in Charkiw / Archibild (cropped) / by Media Center Ukraine

//Charkiw nach russischen Angriffen / by Nationalpolizei der Ukraine
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Erst in der Nacht zum Montag hatte Russland die benachbarte Ukraine mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff überzogen. Vor wenigen Tagen war auch der bislang heftigste Angriff auf Charkiw mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten gemeldet worden. Bei den neuerlichen Angriffen diese Nacht waren unter den Verletzten auch acht Kinder, wie das Portal «Kyiv Independent» unter Berufung auf den Bürgermeister Ihor Terechow meldete. Er berichtete etwa von getroffenen Wohnhäusern, Spielplätzen und Geschäften sowie einem größeren Brand. Der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge wurden auch Gebäude von Unternehmen beschädigt. (dpa) //Charkiw nach russischen Angriffen / by Nationalpolizei der Ukraine licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ (cropped)

[By Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, Archivbild (cropped) / https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151721880]

Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnete am Dienstag die jüngsten Angriffe als «Terror gegen die Zivilbevölkerung» und «schwerste Kriegsverbrechen». «Russland hat mit zahlreichen Drohnen und Marschflugkörpern gezielt und rücksichtslos eben die Zivilbevölkerung attackiert», sagte der CDU-Politiker nach einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof in Berlin. Das sei «alles andere als eine verhältnismäßige Antwort auf die sehr präzisen ukrainischen Schläge» gegen militärische Ziele in der vergangenen Woche. // [By Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, Archivbild (cropped) / https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=151721880]

Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / Ukraine's President Zelensky to BBC: Blood money being paid for Russian oil. by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

Die Preisobergrenze für russisches Öl liegt derzeit bei 60 Dollar pro Barrel. Selenskyj will diese halbieren. «Jeder unserer Partner weiß, welcher Preisdeckel nötig ist – 30 Dollar (pro Barrel), nicht mehr», sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Selenskyj bezog sich auf den Vorschlag der EU-Kommission, die Preisobergrenze auf 45 Dollar zu senken. Die Halbierung würde nach Ansicht Selenskyjs Russland tatsächlich unter Druck setzen, Frieden zu suchen. «Schluss mit den Kompromissen gegenüber Russland», jeder dieser Kompromisse verzögere den Frieden, sagte Selenskyj. // Wolodymyr Selenskyj / Archivbild / „Ukraine’s President Zelensky to BBC: Blood money being paid for Russian oil.“ by President Of Ukraine is marked with CC0 1.0.

// Putin und Trump / Archivbild / Vladimir Putin and Donald Trump at the 2017 G-20 Hamburg Summit (4) by Kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

US-Präsident Donald Trump hat bislang neue Sanktionen gegen Russland vermieden und stattdessen den Druck auf die angegriffene Ukraine erhöht. Damit soll seinen Worten nach eine Beendigung des Kriegs erreicht werden. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Joe Biden sieht sich Trump nicht als Unterstützer der Ukraine, sondern als Vermittler. Im US-Senat wird allerdings derzeit ein neues Sanktionspaket gegen Russland vorbereitet. Und auch Trump hatte sich unzufrieden mit den heftigen russischen Angriffen gegen ukrainische Städte gezeigt. (dpa) // Putin und Trump / Archivbild / „Vladimir Putin and Donald Trump at the 2017 G-20 Hamburg Summit (4)“ by Kremlin.ru is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

BND Symbolbild / Archivbild (cropped) / By Bjs - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41258679

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, hat vor einer möglichen Ausweitung russischer Ambitionen über die Ukraine hinaus gewarnt. „Wir sind sehr sicher und haben dafür auch nachrichtendienstliche Belege, dass die Ukraine nur ein Schritt auf dem Weg nach Westen ist“, erklärte er im Podcast Table.Today. In Moskau gebe es demnach Stimmen, die an der Wirksamkeit der NATO-Beistandspflicht gemäß Artikel 5 zweifeln – und diese womöglich testen wollen. Dieser Artikel ist das Herzstück der kollektiven Verteidigung und regelt die Beistandspflichten im Fall eines Angriffes. // BND Symbolbild / Archivbild (cropped) / By Bjs – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41258679

NATO-Flagge / by FinnishGovernment is licensed under CC BY 2.0

Laut Kahl strebe Russland danach, den Einflussbereich der NATO zurückzudrängen – auf den Stand der späten 1990er-Jahre. „Sie wollen Amerika aus Europa rauskicken, und dazu ist ihnen jedes Mittel recht“, so der BND-Chef. Abschreckung bleibe daher aus seiner Sicht der wirksamste und zugleich „unblutigste Weg“, um eine weitere Eskalation zu verhindern. „Das muss man in den Anfängen wehren“, mahnte er. (mit Material von dpa) // NATO-Flagge / by FinnishGovernment is licensed under CC BY 2.0

[Odessa nach russischem Beschuss / by National Police of Ukraine / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/(cropped]

Erneut hat Russland die Ukraine in der Nacht mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa starben Behördenangaben zufolge mindestens zwei Menschen. Bei heftigen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew wurden ebenfalls vier Verletzte gemeldet. Nach Angaben eines dpa-Reporters war nachts starkes Flugabwehrfeuer über der Hauptstadt zu hören, über dem Zentrum zogen Rauchschwaden vorbei. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Medienberichten zufolge waren in der Stadt Explosionen zu hören. Die Militärverwaltung meldete Schäden in mindestens drei von zehn Stadtbezirken. // [Odessa nach russischem Beschuss / by National Police of Ukraine / CC BY 4.0 / https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/(cropped]

Ukraine-News: Neue Waffengattung: Putin setzt voll auf Drohnen

ByLisa Weegner

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