US-News: "Beispiellos" – US-Journalist geht Trump frontal an

[George Stephanopoulos 2024 / Archivbild (cropped) / By The White House - A20240509CF-0063, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=149738051]

Laut Stephanopoulos verdiene die Trump-Familie „Hunderte Millionen, möglicherweise Milliarden Dollar“, während die Regierung Entscheidungen treffe, die Unterstützern und Investoren zugutekämen. Er sprach von einem „beispiellosen Geldverdienen eines amtierenden Präsidenten“. [George Stephanopoulos 2024 / Archivbild (cropped) / By The White House – A20240509CF-0063, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=149738051]

Der Journalist kritisierte unter anderem Begnadigungen von Steuersündern, darunter ein Fall, bei dem ein Verurteilter nur wenige Wochen nach einer millionenschweren Spende seiner Mutter bei einem Fundraising-Dinner mit Trump begnadigt wurde. Weiterhin habe die Trump Media and Technology Group laut Stephanopoulos fast 2,5 Milliarden Dollar von 50 institutionellen Geldgebern erhalten, deren Namen bisher nicht veröffentlicht wurden. [TMTG Logo / Robert – stock.adobe.com]

Zudem habe Trumps Familie eine eigene Kryptowährung gegründet, die nach dem Einstieg institutioneller Investoren rasch an Wert gewann. Kurz darauf habe die Börsenaufsicht SEC ihre Klage gegen die Kryptobörse Binance eingestellt – just nachdem Binance eine von Trumps Umfeld gegründete Kryptowährung gelistet habe. [WLF / Timon – stock.adobe.com]

[Stephanopoulus 2024 / Archivbild (cropped) / By The White House - A20240509CF-0374, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=149738075]

Zum Abschluss zitierte Stephanopoulos einen Kommentar von David Frum aus The Atlantic, in dem dieser von einem historischen „Raubzug“ sprach. Frum hatte geschrieben: „So etwas wurde in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaft weder versucht noch je für möglich gehalten.“ [Stephanopoulus 2024 / Archivbild (cropped) / By The White House – A20240509CF-0374, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=149738075]

[Stephanopoulus 2023 / Archivbild (cropped) / By U.S. Department of State - Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=135575108]

Stephanopoulos selbst hatte bereits Ärger mit Donald Trump. Sein Sender ABC News musste Ende letzten Jahres 15 Millionen Dollar an Donald Trumps Präsidentenbibliothek zahlen und sich öffentlich entschuldigen, nachdem Stephanopoulos fälschlich behauptet hatte, Trump sei wegen Vergewaltigung verurteilt worden. Tatsächlich war Trump zivilrechtlich wegen se xuellen Missbrauchs schuldig gesprochen worden – juristisch ein Unterschied. [Stephanopoulus 2023 / Archivbild (cropped) / By U.S. Department of State – Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=135575108]

[Donald Trump / Archivbild (cropped) / By The Trump White House - Public Domain]

Ein spöttischer Spitzname bringt Donald Trump derzeit mächtig in Rage: Immer mehr Menschen nennen ihn „TACO“ – kurz für „Trump Always Chickens Out“, also sinngemäß „Trump kneift immer“. Laut CNN erlebt das Kürzel einen regelrechten Popularitätsschub. [Donald Trump / Archivbild (cropped) / By The Trump White House – Public Domain]

[Harry Enten / Archivbild (cropped) / By Live From America Podcast, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=141863308]

Wie CNN-Datenexperte Harry Enten erklärte, sei das Akronym inzwischen in der Mainstream-Kultur angekommen. Die Google-Suchanfragen nach „TACO“ seien am Donnerstag im Vergleich zu Dienstag um 9.900 Prozent gestiegen. [Harry Enten / Archivbild (cropped) / By Live From America Podcast, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=141863308]

[Taco-Trump Karikatur / Robert Briggs / Shutterstock.com]

Der Ausdruck „TACO“ kursierte zuvor allem in der Finanzwelt – als Seitenhieb auf Trumps häufige Kurswechsel bei Handelspolitik und Zöllen. Nach der Einführung von 145-Prozent-Zöllen gegen China am 2. April („Liberation Day“) habe Trump die Abgaben kurz darauf auf 30 Prozent gesenkt. Ähnliche Rücknahmen habe es auch bei Zöllen auf Kanada, Mexiko und die EU gegeben. [Taco-Trump Karikatur / Robert Briggs / Shutterstock.com]

[Gavin Newsom / Archivbild (cropped) / By Bureau of Reclamation - CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=147264399]

Auch politische Gegner wie Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom (Demokraten) greifen den Begriff auf. Nachdem zwei Gerichtsentscheidungen Trumps Zollpolitik kippten, sagte Newsom laut CNN spöttisch: „Heute regnet es TACOs.“ [Gavin Newsom / Archivbild (cropped) / By Bureau of Reclamation – CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=147264399]

Trump selbst reagiert auf den Begriff äußerst gereizt. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus am Mittwoch habe er eine Journalistenfrage zu dem Thema als „die widerlichste Frage“ bezeichnet, so das US-Magazin Daily Beast. Er hatte den Reporter angefahren: „Sagen Sie nie wieder, was Sie gerade gesagt haben. Das ist eine widerliche Frage.“ [Donald Trump / Archivbild (cropped) / By The Trump White House – Public Domain]

// Donald Trump / Archivbild (cropped) / by The White House is marked with Public Domain Mark 1.0.

Enten sagte weiter, der Begriff könne für Trump zum Problem werden, da dieser stark auf das Image baue, stets zu seinen Ankündigungen zu stehen. „Wenn man plötzlich ‚Trump Always Chickens Out‘ mit seinem Namen verbindet, ist das kein gutes Zeichen“, so Enten. // Donald Trump / Archivbild (cropped) / by The White House is marked with Public Domain Mark 1.0.

[Trump / Archivbild (cropped) / By The Trump White House - Public Domain]

Ein Vorstoß zur Verfassungsänderung, der Donald Trump eine dritte Amtszeit ermöglichen würde, stößt bei Republikanern im US-Repräsentantenhaus angeblich auf breite Zustimmung. Laut Initiator Andy Ogles habe der Vorschlag „viel Unterstützung“ – die Debatte sei angestoßen. [Trump / Archivbild (cropped) / By The Trump White House – Public Domain]

[Andy Ogles / Archivbild (editored) By Library of Congress - Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=126481527]

Der Abgeordnete Andy Ogles aus Tennessee hatte bereits am 23. Januar – drei Tage nach Trumps Amtseinführung – eine Resolution in das US-Repräsentantenhaus eingebracht. Sie zielt darauf ab, die bisherige Regelung der Verfassung zu ändern, nach der Präsidenten nur zweimal gewählt werden dürfen, so newsweek.com. [Andy Ogles / Archivbild (editored) By Library of Congress – Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=126481527]

// Capitol in Washington D.C. / Archivbild zur Illustration / Von Mark - stock.adobe.com

Im Interview mit Fox News erklärte Ogles am Donnerstag: „Es zwingt zu einer Diskussion … wir haben viel Unterstützung im Repräsentantenhaus“. Er deutete damit an, dass Teile der republikanischen Fraktion offen für eine Ausweitung der Amtszeiten seien. // Capitol in Washington D.C. / Archivbild zur Illustration / Von Mark – stock.adobe.com

[Donald Trump / Archivbild (cropped) / By Xuthoria - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=160336869]

Trotz der parteiinternen Zustimmung sehe Ogles laut eigenen Angaben Hindernisse bei der Umsetzung. „Es wird ein harter Weg“, sagte er demnach mit Blick auf die nötige Zustimmung in beiden Kammern des Kongresses. [Donald Trump / Archivbild (cropped) / By Xuthoria – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=160336869]

[Congress / Archivbild (cropped) /By Office of Mike Rogers, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92381195]

Eine Änderung der US-Verfassung erfordert eine Zweidrittelmehrheit in Repräsentantenhaus und Senat sowie die Ratifizierung durch drei Viertel der Bundesstaaten. Ein solches Vorhaben hat unter den aktuellen Mehrheiten kaum eine Chance. [Congress / Archivbild (cropped) /By Office of Mike Rogers, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=92381195]

US-News: „Beispiellos“ – US-Journalist geht Trump frontal an

ByLukas Richter

Weitere Meldungen

Minister gegen kurzfristige Personalwechsel bei der Bahn

Weißer Ring: Mehr Straftäter im Maßregelvollzug

US-Angriffe auf Atomanlagen: Was wir wissen – und was nicht

Trumps Mega-Bombe gegen Irans unterirdische Atomanlage