Russland setzt Entvölkerungskampagne in besetzten Gebieten der Ukraine fort
Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Malyar, hat am 26. April erklärt, dass Russland aktiv eine groß angelegte Umsiedlung von Menschen aus ärmeren und abgelegenen Regionen Russlands in die Ukraine betreibe, um die ethnische Zusammensetzung des Landes zu verändern. Das meldet das Institute for the Study of War (ISW) in Washington, USA.
Insbesondere in der besetzten Oblast Luhansk sollen die intensivsten Bemühungen stattfinden. Darüber hinaus deportiere Russland auch Ukrainer und siedle sie nach Russland um. Das ISW habe zuvor spezifische Fälle von russischen Behörden dokumentiert, die die Ent- und Wiederbevölkerung von besetzten Gebieten in der Ukraine, insbesondere in der besetzten Oblast Kherson, dokumentierten.
Russland strebe offenbar an, Russen in die entvölkerten Gebiete der Ukraine umzusiedeln, um eine weitere Integration der besetzten Gebiete in Russland in sozialer, administrativer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu fördern. Dies würde die Bedingungen für die Wiedereingliederung dieser Gebiete in die Ukraine erschweren. Das ISW geht davon aus, dass solche Depopulations- und Repopulationskampagnen eine bewusste ethnische Säuberung darstellen und gegen die Genfer Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes verstoßen könnten.
Bild: „Russian flag flying on board boat on the Volga River“ by flowcomm is licensed under CC BY 2.0.