‚The Acolyte‘: Mehr Vielfalt, weniger Spannung im Star Wars-Universum

VonFlorian Stickel

7. Juni 2024
The Acolyte / Disney

Regisseurin und Autorin Leslye Headland hat mit „Star Wars: The Acolyte“ die Erwartungshaltung der Star-Wars-Fans enorm hochgeschraubt. Nach ihrem Netflix-Erfolg mit „Matrjoschka“ und als erste queere Frau, die ein Star-Wars-Projekt umsetzt, war die Spannung groß. Ihre Ankündigung, es werde das „gayeste Star Wars“, ließen aufhorchen – in manchen Kreisen sorgten sie für Entsetzen. Auch das Setting machte neugierig: Die Serie spielt 100 Jahre vor dem Imperium zur Zeit der Hohen Republik. Raum genug, uns ein bisher unbekanntes Universum zu zeigen…

In „Star Wars: The Acolyte“ untersucht der angesehene Jedi-Meister Sol, gespielt von Lee Jung-jae (Squid Game), eine Mordserie. Dabei trifft er auf eine gefährliche Kriegerin aus seiner Vergangenheit, dargestellt von Amandla Stenberg. Die Serie spielt 100 Jahre vor dem galaktischen Imperium und zeigt die Jedi auf dem Höhepunkt ihrer Macht, während die Hohe Republik erste Risse zeigt. Es ist ein neues, altes Star-Wars-Universum, das viele Möglichkeiten bietet.

Optisch setzt „The Acolyte“ auf konventionelle Star-Wars-Ästhetik: beeindruckende Setpieces, detailreiche Szenen und eine chaotische, lebendige Atmosphäre. Doch die digitalen Effekte wirken oft gemalt und kleiner als gewohnt. Die schauspielerischen Leistungen sind durchwachsen, oft hölzern, was an den teils grässlichen Dialogen liegen könnte. Die Kampfsequenzen, inspiriert von Martial-Arts-Filmen, sind ordentlich, wiederholen sich jedoch schnell. Die Serie als Krimi aufzuziehen, verspricht interessante Wendungen, doch bislang bleibt vieles konventionell, angedeutet und unausgereift.

Bisher hinterlässt „The Acolyte“ einen enttäuschenden Eindruck. Die ersten beiden Folgen (8 sind es insgesamt) bieten viel Bekanntes, wenig Neues – eine verpasste Chance, mutiges, neues Star-Wars-Territorium zu betreten. Die angepriesenen Themen könnten später kommen und der Serie neue Relevanz verleihen, doch bisher ist weder die Story noch die schauspielerische Leistung nennenswert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „The Acolyte“ bisher nicht die großen Hoffnungen erfüllt hat. Star-Wars-Fans werden die Serie ohnehin schauen, doch die Kritik wird hart ausfallen – zurecht, denn von Disney und den Macherinnen und Machern darf man mehr erwarten. „Andor“ hat bewiesen, dass es besser geht. Aber gut, die Serie hat noch 6 weitere Folgen. Mal abwarten. Kann ja noch werden…

„Star Wars: The Acolyte“ – jetzt auf Disney+. Jeden Mittwoch eine neue von 8 Folgen.

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