Bedrohliche Entwicklung: Russland trifft wohl Vorbereitungen auf großen Konflikt mit Westen

VonJudith Eichhorn

19. April 2023

Russisches Militärprogramm kartiert Offshore-Windparks und Infrastruktur in nordischen Gewässern

Nach Angaben von Geheimdiensten und Experten hat ein russisches Militärprogramm begonnen, Offshore-Windparks, Gaspipelines sowie Strom- und Internetkabel in den Gewässern um Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden zu kartieren. Die Kartierung erfolgt durch eine große Anzahl militärischer und ziviler Schiffe, die durch die nordischen Gewässer segeln und aufdecken, was sich auf dem Meeresgrund befindet und wie unsere Infrastruktur miteinander verbunden ist. Das meldet der dänische TV-Sender dr.dk.

"Russian cruiser Moskva" by Ministry of Defence is licensed under CC BY 4.0.

Russian cruiser Moskva“ by Ministry of Defence is licensed under CC BY 4.0.

Ziel: Sabotage

Das Ziel des Militärprogramms ist laut Quellen die Planung von Sabotage gegen die nordischen Länder Europas. Das könnte das Durchtrennen von Strom- und Datenkabeln über den Atlantik und in den Rest Europas betreffen. Die neue Doku-Serie „The Shadow War“, eine Zusammenarbeit von DR mit den TV-Sendern NRK in Norwegen, SVT in Schweden und Yle in Finnland, zeigt diese bedrohliche Entwicklung auf.

Im Falle eines Konflikts mit dem Westen sei Russland bereit und wisse, wo es handeln müsse, um die Gesellschaft zu lähmen, so Anders Henriksen, Leiter der Spionageabwehr beim dänischen Polizeinachrichtendienst (PET). Die Quellen bestätigen, dass das Militärprogramm von zentraler Bedeutung für Russlands Vorbereitungen auf einen großen Konflikt mit dem Westen ist und direkt von Moskau aus gesteuert wird.

Russisches Marineschiff mit abgefangenem Funkverkehr entdeckt

Während der Untersuchung der russischen Operationen haben DR, NRK, SVT und Yle abgefangene Funkverbindungen der russischen Marine erlangt. Die Mitteilungen zeigen, dass russische „Geisterschiffe“ in den nordischen Gewässern unterwegs sind, die ihre Standorte nicht teilen, indem sie ihre sogenannten AIS-Sender ausgeschaltet haben. Ein Beispiel ist das russische Marineschiff „Admiral Vladimirsky“, das offiziell Meeresforschung betreibt, aber auch für Geheimdienstarbeit genutzt wird.

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