Trumps nächstes Wahlversprechen

VonLukas Richter

11. Juni 2024
// Donald Trump / Archivbild / by Gage Skidmore is licensed under CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat es mit einem neuen Wahlkampfversprechen auf die Stimmen von Menschen abgesehen, die im Gast- und Hotelgewerbe arbeiten, wie die dpa meldet.

«Wenn ich ins Amt komme, werden wir keine Steuern mehr auf Trinkgelder erheben», sagte der ehemalige US-Präsident Ortszeit bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas. Die vor allem wegen ihres legalisierten Glücksspiels berühmte Wüstenstadt ist die Heimat vieler Menschen, die im Gast- und Hotelgewerbe arbeiten. Jobs in dieser Industrie sind gemeinhin dem Mindestlohn des jeweiligen Bundesstaats unterworfen, der in den USA kaum zum Leben reicht. Die meisten Menschen sind deshalb auf Trinkgeld angewiesen.

Nevada, der Bundesstaat, in dem Las Vegas liegt, gilt als sogenannter „Swing State“ und kann somit weder klar den Demokraten noch den Republikanern zugeordnet werden. Aus diesem Grund bemühen sich sowohl Trump als auch der demokratische Amtsinhaber Joe Biden, in solchen Staaten bei den Wählern zu punkten. Die Besteuerung von Trinkgeldern könnte Trump jedoch nicht eigenständig ändern; dafür wäre eine entsprechende Gesetzgebung des Kongresses erforderlich.

Trump hetzt gegen Asylsuchende

Wie bei fast jeder Wahlkampfveranstaltung hetzte der Republikaner auch wieder gegen Menschen, die wegen Armut, Gewalt und politischen Krisen aus ihrer Heimat in die USA fliehen. «Sie zerstören unsere schwarze Bevölkerung. Sie zerstören unsere lateinamerikanische Bevölkerung völlig», wiegelte Trump diese Gruppen auf und gab Migranten unter anderem die Schuld an sinkenden Löhnen. In den USA finden Neuankömmlinge oft schlecht bezahlte Beschäftigungen im Gastgewerbe, in der Lebensmittelindustrie und auf Baustellen, teilweise weil Arbeitgeber keine Dokumente fordern. Als Konsequenz besteht häufig kein Arbeitsschutz für diese Menschen, was ein hohes Ausbeutungsrisiko mit sich bringt.

Seinem Konkurrenten Biden warf Trump zu lasche Handhabe im Hinblick auf Migration vor. Dieser hatte erst vergangene Woche die Asylregeln für die US-Grenze zu Mexiko drastisch verschärft. Die neuen Maßnahmen ermöglichen es den Behörden, irregulär eingereiste Menschen teils ohne Bearbeitung ihrer Asylanträge abzuschieben.

Advertisement