Zum Jahrestag der Invasion: Ukraine schießt russisches Großflugzeug ab

An diesem Freitag jährte sich die russische Invasion der Ukraine zum zweiten Mal. Erneut fanden zahlreiche Gefechte statt. Am Samstag, dem 731. Kriegstag, zählte der ukrainische Generalstab insgesamt 84 Kampfhandlungen. Über 120 Orte seien von Russland angegriffen worden, unter anderem in den Regionen Tschernihiw, Donezk und Dnipropetrowsk. Die ukrainischen Soldaten versuchten währenddessen weiter, die feindlichen Truppen abzuwehren. Freitagnacht gelang der ukrainischen Abwehr ein bedeutender Schlag gegen Russland: sie schossen eines der wenigen feindlichen A-50-Überwachungsflugzeuge ab. Diese Angaben sind jedoch einseitige Informationen des ukrainischen Generalstabs und nicht unabhängig überprüfbar. Sie sind daher schwer zu bewerten und sollten kritisch betrachtet werden. // Collage by News in Five // Beriev A-50 / Archivbild zur Illustration (cropped) / „Beriev A-50, 2011-08-13“ by Maxim Maksimov is licensed under CC BY-SA 3.0. Wladimir Putin / Archivbild / Vladimir Putin (24.06.2023) by Kremlin.ru licensed under CC BY 4.0 (cropped) https://creativecommons.org/licenses/

Laut Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes haben die Streitkräfte der Ukraine am Freitag ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50U über dem Asowschen Meer erfolgreich getroffen und zum Absturz gebracht. Diese Informationen wurden auf dem Onlinedienst Telegram geteilt, inklusive einer Karte, die die mutmaßliche Absturzstelle im Süden Russlands markiert. Der Abschuss dieses hochwertigen Flugzeugs stellt laut der Mitteilung „ein weiterer ernsthafter Schlag gegen das Potenzial und die Fähigkeiten des terroristischen Moskaus“ dar. “ Der ukrainische Präsident Selenskyj betonte am Samstag die Rolle internationaler Kooperation beim Abschuss eines russischen A-50 Flugzeugs, wies aber den Einsatz westlicher Waffen dabei zurück. // Beriev A-50 neben einer Sukhoi Su-27/ Archivbild zur Illustration/ by Dmitry Terekhov is licensed under CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Die A-50 ist ein sowjetisches bzw. russisches militärisches Aufklärungs- und Frühwarnflugzeug, das auf der Basis des Verkehrsflugzeugs Iljuschin Il-76 entwickelt wurde. Es ist vergleichbar mit dem US-amerikanischen E-3 Sentry AWACS (Airborne Warning and Control System). Die A-50 kann zur Luftüberwachung und zur Führung von Kampfflugzeugen eingesetzt werden. Sie ist mit einem großen Radar ausgestattet, das an einer rotierenden Scheibe über dem Rumpf angebracht ist, was ihr ein unverkennbares Erscheinungsbild verleiht. // Beriev A-50 / Archivbild zur Illustration / „Beriev A-50, 2011-08-13“ by Maxim Maksimov is licensed under CC BY-SA 3.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Bei den militärischen Zusammenstößen am Vortag haben die ukrainischen Verteidigungskräfte nach eigenen Angaben Putins Truppen erneut schwere Verluste zugefügt. Dem Generalstab zufolge hat Russland gestern etwa 800 Soldaten verloren. // Symbolbild / Von Jne Valokuvaus – stock.adobe.com

Russland hat der Ukraine weiter mit schweren Angriffen zugesetzt: „Am 24. Februar gab es 84x Kampfhandlungen. Der Feind startete insgesamt 9x Raketen- und 77x Luftangriffe, 119x MLRS-Angriffe auf die Positionen der ukrainischen Truppen und verschiedene Siedlungen“, so der Generalstab in seiner offiziellen Meldung. // Russische Mehrfachraketenwerfer / Archivbild zur Illustration / „Northern Fleet artillery combat training in Murmansk – January 2023 01“ by Ministry of Defence of the Russian Federation is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Russland hat erneut Ziele in der Ukraine mit Drohnen und Raketen angegriffen. Doch nicht alle der Waffen erreichten ihr Ziel: laut Statistik wurden am Vortag 24 russische Drohnen und Marschflugkörper durch die ukrainische Luftverteidigung abgeschossen. In der Nacht zum Sonntag habe ein weiterer Angriff mit 18 Kamikazedrohnen vom Typ Shahed-136/131 stattgefunden. 16 dieser Drohnen wurden abgefangen, so der Generalstab. // Abgeschossene russische Drohne / Archivbild / „Russian drone shot over Donetsk Oblast (5 April 2022) 01“ by State Border Guard Service of Ukraine is licensed under CC BY 4.0.

Trotz der schweren Attacken kämpften die ukrainischen Streitkräfte in Abwehr- und Offensivschlägen gegen die russischen Angriffe. Dutzende Angriffe seien abgewehrt worden, unter anderem in der Umgebung von Marjinka, Saporischschja und Bachmut. Die Ukraine meldet für den 731. Tag der russischen Invasion auch mehrere erfolgreiche Schläge gegen die feindlichen Truppen, bei denen über 130 Kampffahrzeuge zerstört worden sein sollen. // Ukrainischer Grad-Raketenwerfer / Archivbild zur Illustration / by ArmeeInform / licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Die ukrainische Luftwaffe habe Angriffe auf Stellungen und Material des Gegners durchgeführt: „Am 22. Februar startete die ukrainische Luftwaffe Luftangriffe auf 6x Truppenkonzentrationen und 3x Flugabwehrraketensysteme des Gegners.“ // Su-25-Jets der Ukraine / Archivbild / by Ministry of Defense of Ukraine / shared under CC-BY-SA-4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Die Luftabwehr habe zwei Kh-31-Marschflugkörper und vier Aufklärungsdrohnen zerstört, so der Generalstab. In der Meldung heißt es weiter: „Die ukrainischen Raketentruppen trafen 1x Radarstation und 2x Konzentrationen der russischen Invasoren.“ // HIMARS Start / Archivbild / „Ukrainian HIMARS in Zaporizhya oblast, early June 2022 (2)“ by General Staff of the Armed Forces of Ukraine – Генеральний штаб ЗСУ is licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Die Statistik des Generalstabs listet in Summe 78 russische Fahrzeuge und Waffensysteme auf, die gestern zerstört oder beschädigt wurden. Darunter befanden sich 24 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 29 Artilleriegeschütze. // by Russian Federation Defence Ministry licensed under CC BY 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Bei den Kämpfen sollen gestern zudem etwa 810 russische Soldaten ums Leben gekommen oder verletzt worden sein. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Laut dem Morgenupdate des ukrainischen Generalstabs vom 25. Februar 2024 hat die russische Armee seit Beginn des Krieges etwa 409.820 Soldaten verloren.

In den vergangenen 24 Stunden wurden laut Generalstab acht russische Panzer zerstört. Seit Kriegsbeginn sind es 6.542.

Gestern sollen 16 Panzerfahrzeuge kampfunfähig gemacht worden sein. Seit Beginn des Konflikts sind es insgesamt 12.441. Dazu gehören beispielweise Schützenpanzer (IFV) oder Transportpanzer.

Laut ukrainischen Angaben wurden 29 Artilleriesysteme außer Gefecht gesetzt. Seit Kriegsbeginn zählt man 9.981.

Gestern wurden dem Bericht zufolge keine russische Mehrfach-Raketenwerfer (MLRS) beschädigt. Seit Beginn der Auseinandersetzungen sind es 999.

Es wurden keine russische Luftabwehrsysteme als zerstört gemeldet. Seit dem Start des Krieges sind es 684.

Der Bericht meldet ein weiteres russisches Flugzeug als zerstört. Seit Beginn der Invasion wurden damit insgesamt 340 Maschinen vernichtet.

Laut offiziellen Zahlen wurde gestern kein Hubschrauber getroffen. Insgesamt sind es 325 zerstörte Helikopter.

Es wurden 22 Militärdrohnen unschädlich gemacht, so die Ukraine. Seit Kriegsbeginn sind es 7.681.

Für gestern wurden zwei Marschflugkörper als zerstört gemeldet. Insgesamt sind es 1.907.

Die russische Marine hat laut ukrainischem Generalstab kein weiteres Schiff verloren. Seit Beginn der Invasion wurden 25 zerstört.

Die ukrainischen Truppen konnten seit Kriegsbeginn ein feindliches U-Boot zerstören.

23 Militärfahrzeuge und Tanks wurden gestern vernichtet, in Summe sind es 13.011, so die Statistik.

Militärische Spezialausrüstung wurde laut Bericht gestern 2-Mal getroffen, damit beläuft sich die Summe auf 1.578. Die Daten werden laut ukrainischem Generalstab laufend aktualisiert. Zu eigenen Verlusten machte der ukrainische Generalstab in seinem Bericht keine Angaben. Die Informationen des Generalstabs sind einseitig und nicht unabhängig überprüfbar, weshalb sie kritisch betrachtet werden sollten.

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VonLukas Richter

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